Credo
»Kunst als Kapital und Kernbestand unserer neuzeitlichen Gesellschaft zu etablieren, ist die Idee und das Ziel der OSTRALE. Sie macht das soziale und ökonomische Innovationspotential künstlerischen Schaffens lokal, regional und international sichtbar. Die OSTRALE präsentiert gattungsübergreifend und interdisziplinär ausgesuchte Positionen der zeitgenössischen Kunst.
An dem industriehistorisch und architektonisch bedeutsamen Ort des ehemaligen, von Hans Erlwein erbauten Schlachthofensemble auf der Ostrainsel, werden jedes Jahr über hundert nationale und internationale Künstler zur OSTRALE eingeladen. Die Futterställe mit dem weitläufig angrenzenden Freigelände und der benachbarten Messe bilden ein Ausstellungsensemble mit einem unverwechselbaren Charakter. Die Präsentation künstlerischer Positionen ist hier in unterschiedlichen Kontexten und einem außergewöhnlichen Rahmen als generativer Gegenpol zum barocken „Elbflorenz“ möglich. Gleichwohl versteht sich die OSTRALE als immanenter und verbindender Bestandteil der vielfältigen Kulturstadt Dresden.
Mit den drei Säulen der Einladung, Kuration und freien Bewerbung setzt die OSTRALE bewusst auf ein Wechselspiel von Kontinuität und Erneuerung bei der Ausstellung künstlerischer Werke aller Genres. Eindrucksvoll belegen die bisherigen Expositionen die Vielfalt und die wachsende Wahrnehmung dieses außergewöhnlichen Projektes.
Zeitgenossenschaft ist eine zentrale Kategorie unserer Arbeit, getragen von dem Geist, sich einzumischen, unsere Gesellschaft zu bereichern und beständig zur Erneuerung beizutragen. Dies ist nur möglich, wenn Fragen, Themen und Paradigmen unserer Zeit nicht auf eine Sicht reduziert werden. Wir suchen nach vielfältigen Antworten, individuellen Positionen und komplexen künstlerischen Sichtweisen. Eigene Haltungen beständig zu prüfen, das Fremde und Neue interessiert zu befragen, ist für uns Grundhaltung und Anspruch zugleich. Den Blick nach außen zu richten eröffnet uns die Möglichkeit, eigene Standpunkte einzubringen und in einen offenen Diskurs zu stellen. Kreativität entsteht für uns aus den Kräften der kulturellen Identität, des globalen Austausches, des urbanen Freiraumes und empirischen Spiels in der Kunst. Diese zu fördern und herauszufordern wird auch weiterhin unser Anliegen sein.«
Andrea Hilger
Leiterin und Initiatorin der OSTRALE